Was bedeutet Flucht für die Betroffenen? Welche Gründe sind es, die Menschen zur Flucht treiben? Werden Fremde willkommen geheißen oder sehen sie sich Anfeindungen der ansässigen Bevölkerung gegenüber? Wie finden sich Geflüchtete im neuen Lebensumfeld zurecht? Wie lange dauert es, sich angekommen und angenommen zu fühlen?
Heute kaum noch im Bewusstsein ist, dass es in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg in Westdeutschland die größte Flüchtlingszuwanderung in die Bundesrepublik gab: Millionen von Menschen, die vor dem Krieg geflohen waren beziehungsweise vertrieben wurden, sind damals im Westen des Landes angekommen. Oft waren sie, wie Geflüchtlete heute, in den Regionen, die sie nach oft unvorstellbaren Strapazen erreicht hatten, Anfeindungen und Vorurteilen ausgesetzt.
Wie stehen damals und aktuell Geflüchtete und Vertriebene zu der Debatte zum Thema Flucht? Wie kann es gelingen, Sichtweisen der Geflüchteten in diese Debatte einzubringen? Was ist ihnen wichtig zu sagen?
Die Projektumsetzung
Die Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz hat über verschiedene Projekte Kontakte zu Wuppertaler Seniorinnen und Senioren mit eigener Flucht- und Vertreibungsgeschichte sowie zu aktuell Geflüchteten unterschiedlichster nationaler Herkunft, die in Wuppertal leben. Aus vielen Gesprächen mit den Geflüchteten wurde deutlich, dass sie es als wichtig erachten, auf Grundlage ihrer Flucht-Geschichten einen Beitrag zur Auseinandersetzung mit dem Thema Flucht und ihren Folgen in öffentlichen Debatten zu leisten.
Im Rahmen des Projekts wurden die Geschichten von ca. 30 damals und aktuell Geflüchteten dokumentiert und Ende 2016 in Form einer Internetseite veröffentlicht und somit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Nachzulesen sind die Geschichten hier: Fluchgeschichten.pdf